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Der Widerstand vieler Unternehmen gegen Home Office ist nicht nur bizarr, sondern auch selbstzerstörerisch.

Der absurde Kampf zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern um’s Home Office

Der jüngste Fall von Apple ist nur ein Beleg dafür, dass der Streit um „Remote Work“ längst in einen offenen Konflikt ausgeartet ist, der auch schnell absurde Züge annimmt. 

Die Weigerung vieler Unternehmen, ihren Angestellten das Home-Office zu ermöglichen, ist ein großer Fehler. Denn heutzutage findet der „Kampf“ um das Home-Office in einer Zeit ab, die von einem umfangreichen Fachkräftemangel insbesondere, aber nicht nur, im Technologiesektor geprägt ist.

Gibt es pauschale Argumente gegen Home Office oder remote Arbeiten?

Hierbei kann man nur erahnen, wie Vorgesetzte gegenüber der Chefetage argumentieren mögen: “Der Fachkräftemangel schadet uns und wir sollten etwas dagegen tun. Aber wo wir gerade hier sind… untergraben wir doch unsere eigene Remote-Arbeiten-Initiative und verschlimmern den Fachkräftemangel noch zusätzlich.”

Dabei ist Apple ein perfektes Beispiel für die aktuelle Situation, da die Abläufe in der Firma eigentlich vorbildlich für Arbeiten in einem Remote-System geeignet sind. Während der Corona-Pandemie hat gerade Apple sämtliche Vorteile des Home Office für sich erfahren und konnte weltweit nahezu problemlos weiter arbeiten. Und trotzdem ist das eigentlich innovative Tech-Unternehmen nun der Auffassung verfallen, dass alle Mitarbeiter wieder in die Büros sollten.

Doch zusätzlich zum bereits aufgetretenen Personalproblem hagelt es nun Kritik seitens der Führungskräfte und Mitarbeiter in den Fachabteilungen, die oftmals mit Kündigungen garniert werden. Dabei hat Apple nicht einmal Argumente vorzuweisen, die eine generelle Büroarbeit rechtfertigen, denn in dem Fall würden es vielleicht tatsächlich einzelne Mitarbeiter nachvollziehen können.

Home Office ist sinnvoll für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, nicht nur in einer Pandemie

Denn die letzten zwei Jahren haben eindrucksvoll belegt, dass Home Office und remote Arbeiten auch in der Praxis funktioniert. Auch wenn das mit teilweise höheren Kosten verbunden war: Diese Ausgaben sind Geschichte und würden nicht zurück ins Unternehmen fließen, wenn alle Mitarbeiter wieder in den lokalen Büros tätig sind – also auch keine echte Begründung für ein „zurück ins Büro für alle“. Die Kosten dürften sogar dauerhaft steigen, da zahlreiche fähige Mitarbeiter kündigen werden und die Suche sowie Einarbeitung neuer Fachkräfte viel Kapital verschlingen wird.

Unterm Strich haben sich weltweit und durch sämtliche Branchen fast alle versprochenen Vorteile realisiert, wie z.B und ganz besonderes der Vorteil von zufriedeneren und motivierteren Mitarbeiter.

Es erscheint unverständlich und vollkommen absurd, dass gerade die Unternehmen, die kontinuierlich neue Mitarbeiter und vor allem aufgrund des „War of Talents“ ein gutes Image bei der Personalgewinnung benötigen, eine bessere Work-Life-Balance und die Mitarbeiterzufriedenheit egal zu sein scheint. Hier kann man nur spekulieren, aber vermutlich sind der angebliche Mangel an kreativer Arbeit und dauerhaftem Austausch in den Augen der Unternehmensführungen das Problem beim dauerhaften Home Office.

Aber lässt sich das auch beweisen? Und falls ja: Gibt es nicht auch Wege, dieses Problem anzugehen, ohne die Arbeitnehmer zu vertreiben und eigentlich spannende, innovative und letztendlich erfolgreiche Remote-Work-Ideen zu torpedieren?